Zero Waste in der Medizin? 5 Rezepte für natürliche Hausmittel
Zero Waste in der Medizin? Das klingt erst einmal nicht so richtig, denn natürlich ist es gerade im medizinischen Bereich enorm wichtig, alles so steril wir möglich zu halten. Gewisse Medikamente bedürfen daher zwingend einer Verpackung, auch Verbände oder Pflaster können im Zweifelsfall unerlässlich sein. Im Gegensatz zu vielen anderen Bereichen, sind Verpackungen daher im medizinischen Bereich häufig tatsächlich sinnvoll.
Doch auch hier besteht dennoch Ausbesserungspotential. Tabletten beispielsweise, müssten nicht zwingend in einzelnen Blistern eingepackt sein. In den USA werden sie bereits häufig in Glasbehältern ausgegeben und kommen ohne einzelne Plastikummantelung aus.
Ein weiteres Beispiel ist die Handreichung von Krücken. Wenn du nach einem Beinbruch Krücken vom Krankenhaus bekommst, gehören diese im Anschluss meist dir - Auch wenn du sie schon sehr bald gar nicht mehr benötigst und vermutlich niemals wieder brauchen wirst. Damit sie nicht verstauben und irgendwann weggeschmissen werden, lohnt es sich, sie dem Altenheim in der Nähe anzubieten oder sie über eBay zu verschenken.
Doch auf Less Waste in der Medizin zu achten, kann auch bedeuten, sich soweit es geht, selbst auszuhelfen. Denn bei kleineren Wehwehchen, die keiner ärztlichen Behandlung bedürfen, kann es oft helfen, auf die Heilkraft der Natur zurückzugreifen und zu schauen, welche Hausmittel sich selbst herstellen lassen. Wir haben unsere liebsten DIY Rezepte zusammengestellt. Das Beste: Sie kommen ganz ohne Verpackung aus.
Natürlich ersetzen diese niemals eine ärztliche Beratung. In jedem Fall sollte erneut individuell abgewogen werden, welcher medizinischen Behandlung es bedarf.
1. Thymian-Sirup gegen Husten
Thymian gilt als traditionelles Hausmittel gegen Erkältungen und wirkt entzündungshemmend, schleimlösend und antibakteriell.
Zutaten:
1 Bund frischer Thymian (ca. 50 g)
1 Bio-Zitrone
250 ml Wasser
250 ml Honig oder vegane Alternative
Zubereitung:
- Thymian gründlich waschen und trocknen. Mit 250 Milliliter Wasser in einem Topf 20 bis 30 Minuten lang köcheln lassen.
- Anschließend den Sud abkühlen lassen.
- Durch ein Sieb oder Tuch abgießen, um die Kräuterreste zu entfernen.
- Zitrone auspressen und den Saft, zusammen mit dem Honig und dem Thymiansud in einem Mixer oder mit einem Rührgerät zu einer homogenen Masse verarbeiten.
- In einem sterilen Glas im Kühlschrank aufbewahrt, hält er Hustensaft für mindestens drei Wochen.
Lavendel ist ein wunderbares Heilmittel gegen Unruhe und Schlafprobleme. Auch bei Migräne kann die lila Blüte helfen. Mit etwas Ansatzalkohol lassen sich aus ihnen wunderbare Tinkturen gegen die nächste schlaflose Nacht herstellen.
Was wird benötigt?
Getrocknete Lavendelblüten, selbst gepflückt oder online bestellt
Ansatzalkohol oder anderen neutralen Alkohol mit mindestens 40%
Ein Schraubglas oder Apothekerfläschchen zum Reifen der Tinktur
Teesieb
Flasche aus Braunglas
Herstellung:
Zuerst die Lavendelblüten in ein Glas geben und mit Alkohol übergießen, bis sie vollständig bedeckt sind. Anschließend das Glas verschließen und in schattiger Lage bei Zimmertemperatur drei bis vier Wochen ziehen lassen. Zwischendurch das Glas vorsichtig schütteln, um die Wirkstoffe zu lösen. Anschließend die Tinktur durch das Sieb abseihen und in eine Braunglasflasche füllen.
3. Chili-Schmerzsalbe
Ein bewährtes Heilmittel bei Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich lautet Wärme. Am Leichten lässt sich diese über eine Chilisalbe herstellen, die auf die schmerzenden Körperstellen aufgetragen wird. Chilisalbe lässt sich dabei ganz einfach selbst herstellen:
Was wird benötigt?
- 100 ml hochwertiges Pflanzenöl (Sonnenblume, Raps, Olive)
- 10-12 g Bienenwachs (lässt sich in der Apotheke oder beim Imker von nebenan erwerben)
- 10-15 g getrocknete Chili, alternativ 25-30 g frische Chilischoten
-
10-15 Tropfen ätherisches Öl mit schmerzlindernder und durchblutungsfördernder Wirkung, zum Beispiel Thymian, Rosmarin, Eukalyptus, Latschenkiefer
Mullwindel, Geschirrtuch oder Kaffeefilter - Schraubglas
- Topf und Schmelzschale oder etwas Ähnliches für ein Wasserbad
-
Kleine Salbentiegel zur Aufbewahrung
Zubereitung:
Das Öl in einem Topf erhitzen und die gehackten Chili-Schoten hinzugehen. Das Ganze für 45 Minuten auf niedriger Temperatur köcheln lassen.
Anschließend das Chiliöl gemeinsam mit dem Wachs in einem Wasserbad erwärmen und mit einem Holzstäbchen umführen, bis alles zu einer homogenen Masse zerschmolzen ist.
Ein paar Tropfen auf einen Teller geben, auskühlen lassen und prüfen, ob bereits die richtige Konsistenz erreicht ist. Sollte die Salbe zu fest sein, lässt sie sich mit etas Öl wieder verdünnen, sollte sie zu flüssig sein, kann etwas mehr Wachs hinzugegeben werden.
Anschließend die fertige Salbe in einen desinfizierten Behälter abfüllen und auskühlen lassen. Beim Abkühlen etwa 10-15 Tropfen ätherischer Öle hinzugeben und vorsichtig unterrühren.
4. Spitzwegerich-Salbe
Auch Spitzwegerich wirkt wunderbar entzündungshemmend und tötet sogar Bakterien ab.
Daher lässt er sich nicht nur zu Hustensaft verarbeiten, sondern eignet sich auch wunderbar für die Herstellung einer Salbe gegen Mückenstiche und Juckreiz.
Zutaten:
1 Handvoll Spitzwegerich-Blätter (meist sehr leicht selbst zu pflücken)
100 ml Pflanzenöl, bspw. Oliven- oder Sonnenblumenöl
12 g Bienenwachs
Zubereitung:
Den Spitzwegerich in kleine Stücke schneiden. Die zerkleinerten Blätter in ein Schraubglas füllen und mit dem Öl auffüllen, bis die Blätter bedeckt sind.
Nun heißt es, sich in Geduld zu üben: Das verschlossene Glas sollte für gut zwei Wochen bei Zimmertemperatur ziehen. Einmal täglich sollte es gut geschüttelt werden. Alternativ kannst du die zerkleinerten Blätter mit dem Öl für 30 Minuten bei niedriger Hitze in einem Wasserbad ziehen lassen.
Anschließend das Öl durch ein Sieb oder Baumwolltuch herausfiltern. Das gefilterte Öl mit dem Bienenwachs in einem Wasserbad erhitzen und das Gemisch anschließend in das Schraubglas abfüllen und geöffnet auskühlen lassen.
5. Löwenzahlwurzel-Tee
Der gelbe Löwenzahn ist ein sehr widerstandsfähiges Pflänzchen und breitet sich dazu noch sehr schnell aus. Für Gartenbesitzer*innen wird er daher häufig als Unkraut gesehen – dabei sind seine Verwendungsmöglichkeiten so vielfältig!
Die jungen Blätter des Löwenzahns machen sich wunderbar im Salat oder als Tee. Auch die Blüten ergeben eine hübsche, essbare Deko für allerhand Gerichte. Doch gerade die Wurzel macht den Löwenzahn zur Heilpflanze: Sie wirkt verdauungsfördernd, soll den Gallenfluss und die Aktivität der Leber anregen, wirkt entwässernd und hilft gegen Blähungen und Sodbrennen. Ein Tee aus der Löwenzahlwurzel ist daher ein vielseitig einsetzbares Wundermittel.
Einfach ein bis zwei Teelöffel kleingeschnittene Löwenzahlwurzel mit 250ml Wasser aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen und genießen!
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