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Kompost zuhause: So stellst du das schwarze Gold selbst her
Biomüll

Kompost zuhause: So stellst du das schwarze Gold selbst her

Kompost wird auch das schwarze Gold genannt - und das nicht ohne Grund. Kompostieren ist die einfachste Recyclingmethode der Welt und was dabei rauskommt, ist für die Umwelt sehr wertvoll. Wir zeigen euch, wie ihr den umweltfreundlichen Dünger selbst herstellen könnt. 
 
Durch die Kompostierung wird aus einfachsten Bioabfällen feinstes Düngemittel, welcher für die Landwirtschaft unverzichtbar ist. Die herkömmlichen künstlichen Dünger sind extrem energieaufwändig, außerdem erzeugen nasse Bio- und Speiseabfälle Bio-Gas, welches genutzt wird um Strom zu erzeugen. Landen organische Abfälle im Restmüll können sie durch die Mischung nicht richtig zersetzen, werden verbrannt und können nicht als Dünger verwendet werden. Pure Verschwendung also.  

Um eure Bio-Abfälle also nicht zu verschwenden gibt’s folgende Möglichkeiten: 
Kompostieren im Garten, kompostieren in der Wohnung mit Wurmkiste oder bokashi oder die Entsorgung in der Bio-Tonne. 

 

In der Wohnung 

Wurmkiste 

Die Kiste ist gefüllt mit Erde und Regenwürmer, die den Bio-Abfall zu Düngermittel verstoffwechseln. Eine Wurmkiste bildet den Kreislauf der Natur nach und ermöglicht Kompostieren in der Wohnung ohne dabei zu stinken. Kompostwürmer und Mikroorganismen zerlegen die Bioabfälle in ihre Grundsubstanzen und bereiten Nährstoffe so auf, dass sie für Pflanzen als Dünger verwendet werden können. Für die Wurmkiste brauchst du keinen Garten. Jede Zimmerpflanze oder die Tomaten auf den Balkon freuen sich genauso über den nahrhaften Dünger. Es dauert etwa 7-8 Monate bis die erste Ladung genutzt werden kann.  

Die Würmer sind auch ein klein bisschen wie sehr anspruchslose Haustiere, die man immer mal wieder füttern muss. Nur zum Streicheln bieten sie sich nicht so an, da die kleinen Würmchen in der Kiste bleiben.  

Die Wurmkiste gibt’s auch als Selbst-Bau-Set! 

 

Bokashi 

Auch Bokashi ist ein Indoor-Kompost. Die organischen Abfälle werden mit einer Lösung aus Milchsäurebakterien, Hefen und Photosynthesebakterien besprüht und fermentieren dadurch. Daraus entsteht dann der Dünger. Dazu braucht ihr einen Bokashi-Eimer (ist mit einem Siebeinsatz und einem Ablaufhahn ausgestattet), eine Sprühflasche, eine Lösung mit Effektiven Mikroorganismen und reichlich Küchenabfälle. Die Lösung kann entweder selbst hergestellt oder gekauft werden. Leider sind die gekauften oft in Plastik verpackt. 

So geht’s: Die Küchenabfälle wandern in den Eimer und werden direkt mit der Lösung besprüht. Das wird so lange wiederholt, bis der Eimer gefüllt ist. Anschließend fermentiert der Inhalt für 2 Wochen, währenddessen kann alle 2 Tage bereits die Flüssigkeit gezapft werden. Mit Wasser verdünnt, ergibt diese einen wunderbaren Dünger oder kann auch zum Abflussreinigen verwendet werden. Alles, was nach den zwei Wochen im Bokashi-Eimer übrig bleibt kann ebenfalls zum Düngen verwendet werden.  

In den Bokashi-Eimer kommen Garten- und Küchenabfälle (idealerweise möglichst klein geschnitten) wie Pflanzenreste, Obst- und Gemüseschalen oder auch Kaffeesatz. Nicht hinein dürfen Fleisch, große Knochen, Asche oder Papier. 

 

Kompostieren im Garten 

Wer einen Garten hat, kann natürlich einfach dort einen eignen Kompost anlegen. Der offene Behälter aus Holz oder Draht sollte idealerweise im Halbschatten stehen. Bevor die Küchenabfälle reinkommen, braucht eine Schicht Äste und eine Schicht mit Laub oder Rasenschnitt. Wichtig ist, dass ihr eine ausgeglichene Mischung aus Küchenabfällen, nassem, grünem Material und trockenen, holzigen Teilen habt. Während beispielsweise der Rasenschnitt viel Stickstoff enthält, versorgen holzige Materialien und Laub die Mikroorganismen vor allem mit Kohlenstoff. Der Kompost sollte immer leicht feucht sein, aber nicht zu nass. Faustregel: Feuchtigkeit eines ausgedrückten Schwamms. Sollte es also länger regnen, empfiehlt es sich den Kompost abzudecken. Bei längeren Trockenphasen muss der Haufen ab und zu gewässert werden. Nach zehn bis zwölf Monaten ist der Kompost fertig. In dieser Zeit sollte der Kompost ein bis zwei Mal umgesetzt und vor Gebrauch gesiebt werden. 

 

Kompostieren ist nicht dein Ding? Müll trennen und Bio-Tonne nutzen! 

Biomüll ist, wie oben schon gesagt, ein sehr wertvolles Gut und sollte nicht verschwendet werden. Wenn ihr keine Zeit oder Lust habt einen Kompost zu unterhalten, benutzt auf jeden Fall die Bio-Tonne. Landen die Küchenabfälle im Restmüll sind sie wertlos. Laut Umweltbundesamt landen in Deutschland jährlich 3,3 Millionen Tonnen an gut verwertbaren Bioabfällen fälschlicherweise in der Restmülltonne. Bei Entsorgung in der Bio-Tonne würden die Abfälle entweder anschließend in Biogasanlagen verwertet und würden 165.000 Vier-Personen-Haushalte über ein Jahr mit Strom versorgen oder als Dünger für 400 Millionen Blumenkästen dienen. 

Mit dem Biomülleimer aus Edelstahl könnt ihr die organischen Abfälle ganz einfach in der Wohnung zwischenlagern. Dank Aktivkohle-Filter schütz vor Gerüchen. 

 

Was passiert mit dem Inhalt der Bio-Tonne? 

Er wird abgeholt und kommt in eine Kompostieranlage. Dort wird der Biomüll sehr hohen Temperaturen ausgesetzt und verrottet dadurch schneller. Keime werden abgetötet und am Ende wird aus dem Biomüll wertvoller Dünger. Den können Landwirte zum Beispiel für ihre Felder und Äcker benutzen.  

Leicht abbaubare bis flüssige Abfälle (zum Beispiel Speiseabfälle) landen in einer Vergärungsanlage, wo sie zu Biogas (Energie) und Dünger verarbeitet werden. Trockenes, holzreiches Pflanzenmaterial wird in einem Biomassenheizkraftwerk zu Energie umgewandelt. Die Energie vom Biomüll dient also 1:1 als Strom oder zum Heizen in Privathaushalten. 

 
Was darf in die Biotonne? (gemäß BMU)

Hinweis: Die Regelungen können sich je nach Ortschaft unterscheiden. Welche Bioabfälle auf lokaler Ebene über die Biotonne getrennt gesammelt werden können, hängt von den konkreten Verwertungsmöglichkeiten und Behandlungsanlagen ab. Es lohnt sich also, auf den Webseiten des für euren Wohnort zuständigen Versorgers nachzuschauen. 

  • Gartenabfälle (zum Beispiel Abraum von Beeten, Baumschnitt, Baumrinde, Blumen, Blumenerde, Hecken- und Strauchschnitt, Laub, Nadeln, Pflanzen, Pflanzenteile, Reisig, Moos, Rasen- und Grasschnitt, Unkraut, Wildkraut, Zweige) 
  • Heu, Stroh (kleine Mengen) 
  • Topfpflanzen (ohne Topf), auch mit Blumenerde 
  • Schnittblumen 
  • Bioabfall-Sammeltüten/-beutel aus Papier und aus gekennzeichneten zertifizierten biologisch abbaubaren Kunststoffen 
  • Brot- und Backwarenreste 
  • Eierschalen 
  • Fischreste und -gräten (haushaltsübliche Mengen; gegebenenfalls in Küchenpapier/Küchenkrepp oder Zeitungspapier eingewickelt, kein Hochglanzpapier, zum Beispiel von Zeitschriften, Illustrierten, oder Papier aus Alttapeten) 
  • Fleisch- und Wurstreste (haushaltsübliche Mengen; gegebenenfalls in Küchenpapier/Küchenkrepp oder Zeitungspapier eingewickelt, kein Hochglanzpapier, zum Beispiel Zeitschriften, Illustrierten, oder Papier aus Alttapeten) 
  • Gemüsereste, Gemüseabfälle (zum Beispiel Kartoffelschalen, Gemüseputzreste und so weiter) 
  • Salatreste, Salatabfälle 
  • Käsereste, einschließlich Naturrinde 
  • Kaffee-Filtertüten, Kaffeesatz 
  • Knochen (haushaltsübliche Mengen; gegebenenfalls in Küchenpapier/Küchenkrepp oder Zeitungspapier eingewickelt, kein Hochglanzpapier, zum Beispiel von Zeitschriften, Illustrierten, oder Papier aus Alttapeten) 
  • Milchproduktreste 
  • Nussschalen 
  • Obstreste, Obstschalen (auch von Südfrüchten, Zitrusfrüchten) 
  • Speisereste, roh, gekocht, verdorben (haushaltsübliche Mengen; gegebenenfalls in Küchenpapier/Küchenkrepp oder Zeitungspapier eingewickelt, kein Hochglanzpapier zum Beispiel von Zeitschriften, Illustrieren, oder Papier aus Alttapeten) 
  • Teebeutel, Teereste 
  • Federn 
  • Haare 
  • Kleintierstreu (nur aus biologisch abbaubarem Material) einschließlich enthaltenen Exkrementen von Kleintieren 
  • Holzwolle, Holzspäne, Sägespäne (nur von unbehandeltem Holz) 

Und was nicht? 

  • Asche 
  • Blumen- und Pflanztöpfe aus Kunststoff (auch zertifiziert biologisch abbaubar oder als kompostierbar gekennzeichnet), Ton, Keramik, Glas, Metall 
  • Draht (zum Beispiel Blumenbindedraht) 
  • Einweggeschirr und -besteck aus Kunststoff (auch zertifiziert biologisch abbaubar oder als kompostierbar gekennzeichnet) 
  • Exkremente von Tieren (zum Beispiel Hundekot) 
  • Glas 
  • Geschenkband 
  • Gummiartikel 
  • Holzreste, behandelt (zum Beispiel imprägniert, lackiert, lasiert) 
  • Hygieneartikel (Tampons, Binden und so weiter) 
  • Kaffeekapseln aus Kunststoff (auch zertifiziert biologisch abbaubar oder als kompostierbar gekennzeichnet), Aluminium 
  • Kehricht 
  • Keramik, Porzellan 
  • Kerzenreste 
  • Kleintierstreu, nicht biologisch abbaubar (zum Beispiel mineralische Katzenstreu aus Tonmineralien wie Bentonit und so weiter) 
  • Kohlepapier 
  • Lederreste 
  • Medikamente 
  • Möbelholz 
  • Papier, Pappe, Papierhandtücher, Papiertaschentücher, Servietten 
  • Plastiktüten, Trage- und Einkaufstaschen aus Kunststoff (auch zertifiziert biologisch abbaubar oder als kompostierbar gekennzeichnet) 
  • Putzlappen und -tücher 
  • Ruß 
  • schadstoffhaltige Abfälle, Problemabfälle 
  • Spanplattenholz 
  • Staubsaugerbeutel 
  • Tapeten 
  • Teppichböden 
  • Textilien 
  • Verbandmaterial 
  • Verpackungen, zum Beispiel aus Kunststoff (auch zertifiziert biologisch abbaubar oder als kompostierbar gekennzeichnet), Aluminium, Glas, Metall, Verbundverpackungen 
  • Watte, Wattestäbchen 
  • Windeln 

 

 

Quellen 

https://www.bmu.de/themen/wasser-abfall-boden/abfallwirtschaft/statistiken/bioabfaelle/ 
https://www.quarks.de/umwelt/muell/das-solltest-du-ueber-recycling-wissen/#l%C3%B6sung7 

 

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