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Artikel: GÄRTNERN, ABER NACHHALTIG

GÄRTNERN, ABER NACHHALTIG

GÄRTNERN, ABER NACHHALTIG

Im Sommer entdecken Viele von uns ihren grünen Daumen wieder. Ob Balkon, Fensterbank oder richtiger Garten – wen erfüllt es nicht mit Stolz, wenn die eigenen Pflanzen tatsächlich saftig gedeihen? Wir haben uns angeschaut, wie man das Gärtnern nachhaltig gestalten kann.  
 
Gärtnern und Nachhaltigkeit - ist das nicht irgendwie klar? Leider nicht so ganz. Gärtnern bedeutet für Viele leider oft, gegen die Natur zu arbeiten und sie zugunsten eigener Vorstellungen zu bändigen, anstatt sich ihrer Vielfalt zu erfreuen. Es folgen 7 Tipps, wie man nach das gärtnern umweltfreundlicher gestalten kann.  
 
1. Ertragreiche Pflanzen nutzen 
 
Warum die vorhandene Fläche mit Zierpflanzen anreichern, wenn man doch durch Kräuter, Gemüse oder Obst doppelt von ihnen profitieren kann? Hier liegt eine ganze Wissenswelt verborgen, die sich lohnt, angeeignet zu werden. Einige Pflanzen fügen dem Boden bspw. extra Nährstoffe zu, sodass der Boden nicht mehr gedüngt werden muss. Eine aus Südamerika stammende Beetanordnung, die seit Jahrtausenden genutzt wird, ist die der “drei Schwestern.” Mais, Bohne und Kürbis ergeben ein echtes Kraftdreieck: Die Bohnen geben dem Boden besonders viele Nährstoffe, der Kürbis gibt den Pflanzen mit seinen großen Blättern Sonnenschutz und der Mais dient als Rankhilfe für die Bohnen.  
 
2.  Wildkraut statt Unkraut 
 
Unkraut ist leider ein eher fehlführender Begriff, denn die meisten “Unkräuter” sind eigentlich vielseitig einsetzbare Heilkräuter. Brennnesseln entwässern zum Beispiel wunderbar den Körper, viele der so verschmähten Pflänzchen können für Salate oder Tees verwendet werden. Die meisten vermeintlichen Unkräuter haben in der Tat eine gute Wirkung und sollten gepflückt und weiterverwendet, statt aussortiert werden.   
 
3. In Hof oder Garten: Bienenwiese statt Zierrasen  
 
Klar, ein englischer Rasen macht was her im Garten – doch wie viel schöner sind bunte, wilde Blumenwiesen? Sie sehen nicht nur herrlich natürlich und vielfältig aus, sondern bieten Schutzraum für zahlreiche Insekten, die diesen zunehmend dringlicher benötigen.  
 
4. Heimische Pflanzen verwenden 
 
Wie bei der Ernährung gilt auch beim Gärtnern: regional ist besser. Statt exotischen Blumen lassen sich auch heimische Pflanzen nutzen, die ebenfalls sehr schön aussehen und sich dazu auch besser in das lokale Klima einbetten.  
 
4. Permakultur geht auch im heimischen Garten 

Permakultur ist eine eigene Wissenschaft und für den Anfang vielleicht etwas hoch angesetzt, dennoch sollte der Grundsatz beim Gärtnern lauten, mit der Natur, statt gegen sie zu arbeiten. 
Jede Pflanze sollte sich nach ihren Bedürfnissen ausleben können. Daher sollte jede einzelne von ihnen nach benötigten Nährstoffen, Wasserbedarf und Standort gepflegt werden.  Auch hier spielt euch der 4. Punkt 4, mit einer Wahl heimischer Pflanzen in die Karten. 
 
5. Plastikfreies Gartenwerkzeug 
 
Auch beim Werkzeug lohnt es sich, zweimal hinzuschauen. Hacke und Schaufel aus Metall lassen sich nach ihrer Nutzungsdauer besser weiterverarbeiten. Unsere Gärtnerhandschuhe kommen zum Beispiel gänzlich ohne Plastik aus und sind trotzdem robust hergestellt für die Gartenarbeit. Falls die Hände doch mal dreckig werden und nach dem Gärtnern nicht so richtig sauber werden wollen, haben wir außerdem diese kleine, aber feine Hand- und Nagelbürste für euch.  

6. Nutze natürliche Pflanzenschutzmittel und Dünger 

Viele Pflanzenpflegeprodukte werden chemisch hergestellt und kommen in großen Plastikverpackungen daher. Dabei lassen sich viele von ihnen wunderbar mit Hausmitteln selbst herstellen: Bio-Bananenschalen kannst du zum Beispiel nach dem Schälen einfach klein schneiden und in die Erde von Blühpflanzen eingraben. Sie versorgen die Blüher mit Phosphat und Kalium. Getrocknete Bananenschalen eignen sich im Frühjahr außerdem wunderbar zum Mulchen. Dafür werden sie einfach mit einem Mixer zerkleinert und unter den Grasschnitt gemischt.  

Solltest du einmal mit Blattläusen zu kämpfen haben, lassen sich chemische Schutzmittel ganz einfach umgehen: 1 Liter Wasser mit 3 EL Brennesseltee knapp 24 Stunden ziehen lassen. Anschließend den Sud in eine Sprühflasche füllen und die befallenen Pflanzen damit einsprühen.

Auch deinen alten Kaffeesatz kannst du weiterverwenden, um deine Pflanzen natürlich vor Insekten zu schützen.  

Du kannst auch deinen eigenen Kompost als Dünger verwenden. Das geht mittlerweile sogar in er Wohnung. Kannst du dir nicht vorstellen? Dann schau mal bei unserem Beitrag *Kompost zuhause: So stellst du das schwarze Gold selbst her” rein. 

7. Küchenreste weiterverwenden  

Viele vermeintliche Abfälle aus der Küche können im Garten weiterverarbeitet und sogar zu gänzlich neuen Pflanzen herangezogen werden. So lassen sich beispielsweise Frühlingszwiebeln und Zwiebeln selbst ziehen. Das weiße Wurzelende der Frühlingszwiebel in ein Glas mit Wasser an einen sonnigen Ort stellen und dort zuschauen, wie sie ganz von selbst nachwachsen. 

Von Zwiebeln kann das ca. 1cm lange Wurzelende abgeschnitten und in einen Blumentopf mit Erde gepflanzt werden. Schön feucht gehalten, wächst so eine Zwiebelpflanze nach.  

Nachhaltiges Gärtnern erfordert lediglich etwas Kreativität und naturnahes Denken und kann damit richtig viel Spaß machen. Solange bei der Gartenarbeit mit der, statt gegen die Natur gearbeitet wird, kann eigentlich gar nicht so viel falsch gemacht werden. 

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