Klimagerechtigkeit - Klimawandel zwischen sozialer und ökologischer Frage
Seit einiger Zeit ist sie in aller Munde: Die Klimagerechtigkeit. Der Begriff macht vor allem die Erkenntnis deutlich, dass der Klimawandel auch eine soziale Frage ist. Denn unterschiedliche Bevölkerungsgruppen sind auch unterschiedlich stark von der Klimakrise betroffen. Meist bekommen die Menschen, die am wenigsten zur Erderwärmung beitragen, am stärksten dessen Folgen zu spüren.
In der Regel haben die Staaten, die die größte Mitschuld am Klimawandel tragen, die besten Ressourcen, um sich vor dessen Folgen zu schützen. Auf der anderen Seite haben pazifische Inselstaaten, die vom Steigen des Meeresspiegels bereits ganz direkt betroffen sind, kaum Möglichkeiten, sich davor zu schützen.
Wir brauchen als nicht nur Klimaschutz, sondern auch Klimagerechtigkeit. Die primären Verursacher*innen der Klimakrise, zu denen auch Deutschland gehört, tragen dabei eine besondere Verantwortung. Es sollte also zentraler Bestandteil einer jeden Klimapolitik sein, die entstandenen Schäden wiedergutzumachen.
Der Begriff bricht also mit der strikten Trennung zwischen sozialen und Klimaschutzbewegungen. Vielseitiger Aktivismus wird hier vereint.
Doch woher stammt der Begriff eigentlich?
Hier lohnt sich ein Blick in die 60er Jahre der USA. Damals setzten sich Klimaschutzaktivist*innen gegen den Bau eines Chemiekonzerns ein. Diese Aktivist*innen hatten eine Eigenschaft alle gemeinsam: Sie waren weiß. Das Ergebnis ihres Engagement war, dass der Konzern in die Nähe von ärmeren Vierteln verlegt wurde. In diesen lebten vor Allem Afroamerikaner*innen, Native Americans und Hispanics.
Diese wehrten sich dagegen. In dieser Zeit wurden der Begriff des "Umweltrassismus" geprägt - und daraus resultierend, der der Klimagerechtigkeit.
Wir alle, denen das Klima und dessen Zukunft am Herzen liegt, sollten uns daher auch unbedingt hinsichtlich der sozialen Fragen weiterbilden.
Unsere Top-Buchempfehlungen zum Thema:
Vanessa Nakate - Unser Haus steht längst in Flammen
Elias König - Klimagerechtigkeit: Warum wir eine sozial-ökologische Revolution brauchen
Mary Robinson - Climate Justice. A Man-Made Problem With a Feminist Solution
Viel Spaß beim Lesen und Lernen.
Fotocredits: Markus Spiske
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